Bereits ab 1756 wurde in Wildshut (damals noch Bayern)
obertags Braunkohle abgebaut. Die Kohle wurde hauptsächlich für
Hausbrand verwendet.
Durch die Verordnung von Maria Theresia wurden Ziegelöfen,Glasfabriken,
Brauereien u.s.w. mit Kohle befeuert und diese in Wildshut im
Stollenbau gewonnen.
Wegen Hochwasser, das fast jährlich durch die Salzach verursacht
wurde, konnte der Abbau nur mit großen Schwierigkeiten betrieben
werden.
1842 wurde ein 19 m tiefer Schacht gebohrt und drei Jahre später
das Wasser u. die Kohle mit einer Dampfmaschine gehoben.1852
fanden 200 Leute Arbeit und Brot.
1853 wurde das Bergwerk durch Hochwasser zerstört und mußte
geschlossen werden.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde wieder mit 175 Mitarbeitern
bis 1948 Kohle industriell abgebaut.
Gleichzeitig wurde im Jahr 1948 der Kohlenabbau in Trimmelkam
aufgenommen. Diesmal untertags (ca. 100m ; das ist ca. das Niveau
der Salzach).Um den hohen Energiebedarf nach dem Krieg zu
befriedigen war Kohle sehr gefragt. Die SAKOG (Salzach-Kohle AG)
hat sich in kurzer Zeit zu einem Betrieb mit 1061 Mitarbeitern im
Jahre 1957 entwickelt.
Wildshut 1940 SAKOG 1980
Aus allen Bundesländern Österreichs sind Bergarbeiter nach
Trimmelkam gezogen. Aus dem Burgenland z.B. ist die Fam. Simmel
hierher gekommen
Auch aus Böhmen , aus Slovenien und Ungarn (nach dem Aufstand im
Jahre 1956) haben viele Menschen sich entschieden hier eine
Existenz aufzubauen.
Aus Brennberg (Ungarn) hat es z.B. die Fam. Schwenoha und aus
Slovenien , Zagorje ob Save, die Fam. Zdouc hierher verschlagen.
Um für die Bergleute eine Unterkunft zu schaffen wurde in
Riedersbach eine Bergarbeitersiedlung mit 581 Wohnungen aufgebaut.
Es wurde ein Kraftwerk gebaut und die Kohle in elektrischen Stom
umgesetzt. Somit wurden noch weitere Arbeitsplätze geschaffen.
In den ersten Jahren wurde die Kohle in "Knochenarbeit"
mit Pickel und Schaufel aus dem Berg geholt. Das linke Video zeigt
Wilhelm Simmel bei der Arbeit untertags.
In den 70-ger Jahren wurde auf Maschinenabbau umgestellt.
Schwere Maschinen haben die Arbeit etwas erleichtert.
Daher mußten viele Kabel verlegt werden um die Stromversorgung für
die elektrischen Anlagen zu gewährleisten. Gerhard Zdouc war bei
dieser
Aufbauarbeit dabei. Siehe mittlere Bilder . Johann Zdouc war als
Maschinenschlosser über 30 Jahre im Bergbau beschäftigt. Siehe
rechtes Bild.
Im Laufe der Jahre wurde in den Bergbau viel investiert.
Jedoch die "Kohlenkrise" ließ sich nicht aufhalten.
Kohle aus dem Ausland und günstige Ölpreise setzten der
Braunkohle aus Trimmelkam stark zu.
Ausserdem war der Brennwert der Braunkohle sehr gering und erhöhte
somit den Konkurrenzdruck.
Um die Lage noch zu retten bzw. hinauszuzögern wurde in den
Jahren 1980 bis 84 ein zweites kalorisches Kraftwerk gebaut.
Mit insgesamt 200 Megawatt ( 50MW alt u. 150MW neu) wird von
beiden Kraftwerken Energie geliefert.
Die Kraftwerke dienen ganz besonders für den Energieausgleich,
wenn die Flusskraftwerke wegen Niederwasser nicht liefern können.
Der 190 m hohe Turm ist schon von weitem zu sehen und gilt als
"Wahrzeichen" dieser Region.
Siehe Bild ....
Seit den 90-ger Jahren werden die Orte Ostermiething, Riedersbach und Trimmelkam vom Kraftwerk mit Fernwärme versorgt.
Auch wurde überlegt, die Fernwärme in die Stadt Salzburg zu
leiten. Jedoch wurde aus Kostengründen die Überlegung wieder
zurückgelegt.
Obwohl die SAKOG technisch hochkarätig ausgestattet war, und
Höchstleistungen an Kohleförderung brachte ( z.B. wurde am 22.Okt.82
die höchste Tagesleistung überhaupt von 4 685 t und im Jahre
1983 die höchste Jahresmenge von 700 000 t Reinkohle erreicht,
und insgesamt
wurden in den Jahren 1949 bis 93 19 609 600 t Reinkohle gewonnen),
wurde die Energieversorgung mit Kohle im Laufe der Zeit
wirtschaftlich uninteressant.
Viele Zechen im In- u. Ausland wurden geschlossen. Auch für die
Sakog in Trimmelkam kam das Aus.
Am 13.November 1993 wurde die letzte Tonne Braunkohle zu Tage gefördert.
Noch weitere Info siehe unter: (Themenwege/Bergbaufreunde)
und: Pro-Bergbau
Wichtiger Hinweis: